Sky: »Das Boot« Staffel 3

Es dauert bis Folge fünf, bis die U-949, das titelgebende Boot, endlich auf Feindfahrt in See sticht. Diese dritte Staffel lässt sich mehr Zeit für ihre Figuren und ihre Beziehungen, etwa für die zwei Jungs, mit denen die erste Folge beginnt, die sich mit Trickdiebstählen durchs Leben schlagen und von der Polizei vor die Alternative gestellt werden: Gefängnis oder Kriegsmarine. Das gewissermaßen multiperspektivische Erzählen, bei dem dann doch alles irgendwie zusammenhängt, treibt die dritte Staffel noch einmal auf die Spitze.

Der SD-Mann und überzeugte Nazi Hagen Forster (Tom Wlaschiha) wird nach Lissabon geschickt und muss in einem Mordfall ermitteln, in einer äußerst diffusen Gemengelage, in der er selbst vom Jäger zum Gejagten wird. Der britische Marineoffizier Swinburne (Ray Stevenson) gilt als U-Boot-Killer und erhält ein Boot mit neuer Technik, um Jagd auf die deutschen U-Boote zu machen, ein bisschen wie »Duell im Atlantik«. Und am Flottenstützpunkt Kiel, dem Zentrum der ersten Folgen, ist der Ingenieur Robert Ehrenberg (Franz Dinda) für die Überprüfung der neu gebauten U-Boote und den Drill der Mannschaften zuständig. Eigentlich will er, traumatisiert durch den Tod seiner Familie bei einem Bombenangriff, nicht mehr auf See, doch er übernimmt den Job als Leitender Ingenieur (LI), als er merkt, dass der durch Protektion seiner Nazimutter auf den Posten gehievte Kommandant Franz Buchner (Konstantin Gries) nicht nur jung und unerfahren, sondern auch unfähig ist. Dem eher schweigsamen Ehrenberg gönnt die dritte Staffel die leisen Momente, als er am Pier seines Segelbootes Greta (Elisa Schlott) und ihre Tochter kennenlernt.

Die dritte Staffel, inszeniert von Hans Steinbichler und Dennis Gansel, verzichtet – jedenfalls bis Folge 6 – auf die hypertrophen Plot Points und mitunter schwer glaubhaften Handlungskonstellationen der beiden vorhergehenden Staffeln. Es ist die bisher beste Staffel, seit die Ur-U-96 in See stach. Aber an Staffel vier wird schon gedreht.

Trailer