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Der ambitionierte ARD-Sechsteiler »Die Zweiflers« überzeugt durch tiefenscharf ausgeleuchtetes jüdisches Leben in Frankfurt.
Mitte des 18. Jahrhunderts macht sich Hauptmann a.D. Kahlen daran, die Jütländer Heide für das dänische Königreich zu erschließen. Er träumt von gesellschaftlicher Anerkennung, doch sein landadliger Nachbar verwickelt ihn in eine erbitterte Fehde. Ein Historienepos, in dessen Zentrum die schauspielerische Glanzleistung von Mads Mikkelsen in der Rolle Ludvig Kahlens steht.
Nach dem plötzlichen Tod ihres Freundes tritt Mascha die Flucht nach vorn an. Die Verfilmung des Bestsellers von Olga Grjasnowa überträgt das Orientierungslose seiner Protagonistin in ein elliptisches Erzählprinzip, das nur bedingt aufgeht.
Um viel Authentizität bemüht schickt Regisseurin Bettina Blümner drei junge Leute nach Kuba und verknüpft eine Coming-of-Age-Geschichte mit der Kritik an westlichem Tourismus-Gebaren.
Daniel Auteuil begibt sich als frustrierter Rentner und Ehemann auf Zeitreise: zu genau jenem Tag, an dem er seine spätere Frau kennenlernte. »La Belle Époque« ist temporeich erzählt, sehr zum Nachdenken über das Wesen der Erinnerung anregend und leider eine Spur zu gefällig.
Das autobiografisch gefärbte Drama einer verlassenen Schwangeren in Berlin verwandelt Laura Lehmus mit einer Fülle bunter Ideen und origineller Einfälle in eine märchenhaft bunte Feelgoodkomödie. Das hat viel Charme, neigt aber auch zu einer gewissen Oberflächigkeit.
Männer, denen das Wasser bis zum Halse steht: Gilles Lellouche verwandelt den bereits mehrfach verfilmten Stoff in eine herrlich übellaunige Komödie mit schlechten Witzen und dem richtigen Bauchgefühl.
Die soziale Spaltung Frankreich lässt den altgedienten Utopisten Robert Guédiguian nicht ruhen. Nicht einmal der familiäre Zusammenhalt kann der Entsolidarisierung mehr trotzen. Sein bewährtes Darstellerensemble (Ariane Acaride, Gérard Meylan, Jean-Pierre Daroussin, Anais Demoustier) verleiht den Figuren Würde und Ambivalenz. Ein leises Pendant zum Aufruhr, den die Gentrifizierung in Spielbergs »West Side Story« auslöst.
In ihrem Debüt folgt Melanie Waelde einer Clique kurz vor dem Abitur. Liebe, Abschiedsschmerz, Selbstfindung: Coming-of-Age als animalische Implosion in einem Film, der mehr Gefühl ist als Geschichte.
Pablo Larraín konzentriert sich in seinem Filmporträt über Prinzessin Diana auf die Weihnachtsfeiertage 1991 und wie sie zunehmend an der Kälte und Isolation innerhalb der Königsfamilie leidet. Durch die fabulierte, teils surreal überhöhte Perspektive entsteht so eine überzeugende Interpretation ihrer Verfassung.