"Was tut sich?" mit Doris Dörrie
Zehn Jahre nach ihrem Erfolg mit »Kirschblüten – Hanami«, in dem Elmar Wepper als bayerischer Witwer Rudi den Visionen seiner verstorbenen Frau nach Japan folgte, befasst sich Doris Dörrie in ihrer Fortsetzung mit der Krise des Sohnes Karl, der nun von Dämonen heimgesucht wird. Ihr neuer Film knüpft an die Ereignisse in »Kirschblüten – Hanami« an, wobei jetzt die Spökenkiekerei in Gestalt der Japanerin Yu von Fernost nach Bayern überschwappt. Zehn Jahre nach Rudis Tod steht Yu, Rudis letzte Wegbegleiterin (Aya Irizuki), plötzlich vor der Tür seines Sohnes Karl. Karl, einst in Tokio auf dem Karrieretrip, ist nun als Alkoholiker, getrennt von Frau und Kind, fast ganz unten angekommen. Yu, die seine Fragen mit vagem Lächeln beantwortet, bringt ihn dazu, das Grab seiner Eltern zu besuchen und in deren leerstehendes Haus auf dem Land einzuziehen.
Der Reiz des Films bestehe darin, schrieb Birgit Roschy in ihrer Kritik, »dass er sich in keine Schublade stecken lässt. Modernes Märchen, Familiendrama oder Mystery-Drama mit Anklängen an japanische Horrorfilme? Mit einem romantischen Eskapismus, in dem, ohne Angst vor Überspanntheit und Sentimentalität, das Eigene im Fremden, die Frau im Mann, gespiegelt wird, ist diese Fortsetzung noch ein wenig extravaganter als der Vorgängerfilm.«
Vor »Kirschblüten & Dämonen« realisierte Doris Dörrie den Kinofilm »Grüße aus Fukushima« (2016). Dörrie gehört zu den wichtigsten Regisseurinnen des deutschen Films. Sie studierte an der Münchener Filmhochschule, ihren Durchbruch erlebte sie mit »Männer« (1985). Die Geschichte über zwei gegensätzliche, rivalisierende Männer avancierte sowohl in Deutschland als auch im Ausland zu einem überragenden Publikumserfolg. Zu Dörries wichtigsten Werken zählen »Paradies« (1986), »Happy Birthday, Türke!« (1991), »Bin ich schön?« (1998) und »Nackt« (2002).
Vorstellungsbeginn am 31.7. ab 20:15 Uhr
Kino im Deutschen Filmmuseum
Schaumainkai 41
60596 Frankfurt am Main
Karte
Vorverkauf an der Museumskasse
Di-So 10 Uhr bis 20 Uhr
Tel.: +49 (0)69 961 220 – 220
Die Reihe »Was tut sich – im deutschen Film« ist eine Kooperation von epd Film mit dem Deutschen Filmmuseum Frankfurt.
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