ZDF-Mediathek: »This Is Gonna Be Great«

»This Is Gonna Be Great« (Serie, 2024). © ZDF / Wessel de Groot / Ton Peters

© ZDF / Wessel de Groot / Ton Peters

Besser wird's nicht

Der 28-jährige David (Rein Mulder) zieht der Liebe wegen von Amsterdam nach Berlin. Sein Pech: Die Angebetete hat andere Pläne. Eine Rückkehr wäre peinlich, insbesondere vor den Eltern, die David fortwährend so liebevoll wie nachdrücklich drängen, endlich etwas aus seinem Leben zu machen. David ist Schauspieler ohne Engagement. Ein weiterer Grund, in Berlin zu bleiben – hier werden internationale Filme gedreht. Also zieht David bei dem schrulligen Norweger Rob ein und macht die Bekanntschaft der Literaturstudentin Hanna. Auch sie verharrt in einer Art Warteposition. Sie würde gern in den USA Creative Writing studieren, fürchtet aber, den Ansprüchen nicht genügen zu können.

Der Theaterschauspieler Rein Mulder – er selbst ist bereits 38 – hatte nicht geplant, eine Rolle in der von ihm gemeinsam mit Rutger Lemm bereits vor zehn Jahren erdachten Serie zu übernehmen, er musste dazu gedrängt werden. Eigentlich hatte er sich aufs Drehbuchschreiben konzentrieren wollen, nachdem sich 2019 mit dem jugendorientierten niederländischen Sender BNNVARA doch noch ein Interessent fand. Der niederländischen Tageszeitung »Het Parool« gestand Mulder, dass er zu jener Zeit mit Depressionen und Panikanfällen zu kämpfen hatte. In abgeschwächter Form Eigenschaften auch des linkischen Träumers David.

In Mulders Darstellung floss also persönliche Erfahrung ein, so wie in die Handlung. Mulder und Lemm hatten ein Semester lang in Berlin studiert und verarbeiteten gemeinsame Erlebnisse. Die Ausgangssituation allerdings war einem ihrer Freunde widerfahren – er reiste nach Tokio, nur um zu erfahren, dass seine Freundin die Beziehung beenden wollte.

»This Is Gonna Be Great« (die niederländisch-belgisch-deutsche Serie heißt im Original »Beter wordt het niet«, »Besser wird's nicht«) ist episodisch strukturiert, bisweilen mit Zügen einer Sketchshow. David erkundet Berlin, versucht häufig, seine in mehreren Jobs beschäftigte, ständig unter Strom stehende Freundin Aisha zu treffen, begegnet Exzentrikern. Sein Bestreben, sich als Schauspieler zu etablieren, wird erst gegen Ende der Staffel wieder aufgegriffen. Dazwischen gibt es Penis- und Urologenwitze, BDSM, befremdliches Yoga, einen Ausflug ins Gruselgenre mit den deutschen Schauspielern Jeanette Hain und Godehard Giese als Gaststars. Auch dunklere Töne, wenn die Clique einen Ausflug zum ehemaligen Stasigefängnis Hohenschönhausen unternimmt. Verloren gehen in der synchronisierten Fassung die sprachlichen Komplikationen in der kosmopolitischen Metropole.

Die Serie drehe sich laut Lemm »um die überzogenen Erwartungen, die viele junge Erwachsene an sich selbst und an die Welt haben und die einen immer wieder enttäuschen«. Ein zeitgemäßes, angebrachtes Sujet, hier – manchmal etwas holprig – aus der Warte eines in Filmszenen denkenden Endzwanzigers erzählt.

OV-Trailer

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