E-Mail an... Murathan Muslu
Murathan Muslu © Sascha van der Werf
Murathan Muslu, 39, Schauspieler, ist in österreichischen (Filmpreis für »Risse im Beton«) und deutschen Produktionen (»Tatort«, »Skylines«, »Pelikanblut«) zu sehen. Sein neuer Film »Hinterland« startet am 7.10.
Der erste Film, den Sie im Kino gesehen haben?
»Batman Returns«. Mein Bruder hat mich ins Kino geschmuggelt, weil ich zu jung war. Ich kann mich gut erinnern. Es war aufregend, intensiv und zugleich einfach ein cooler Abend mit meinem Bruder. Bis heute bin ich ein Riesenfan von Tim Burtons »Batman«-Filmen. Für mich der beste Batman aller Zeiten: Michael Keaton.
Welchen Film schauen Sie immer wieder?
Das sind sehr viele. Kubricks »Space Odyssey« über 40 Mal, »Pulp Fiction« genau 16 Mal, »Smoke« mit Harvey Keitel und William Hurt über 25 Mal. »Auf dem Highway ist die Hölle los«. Adriano Celentano, Bud Spencer, Terence Hill, Jean-Paul Belmondo, Lino Ventura, Alain Delon, Choi Min-sik, Daniel Day-Lewis, Pierre Richard, Philippe Noiret . . . Alle ihre Filme sind in meinem Kopf verankert, und ich schaue sie immer wieder.
Welcher Film hat Sie zuletzt beeindruckt?
»Manchester by the Sea« mit Casey Affleck – wiedergesehen.
Ein Film, auf den Sie sich freuen . . .
Ich habe einige Projekte in der Pipeline, bei denen ich von Anfang an mit dabei bin. Auf diese Filme freue ich mich sehr – wenn sie eines Tages auch gedreht werden. Da ich zum ersten Mal mein Wissen und meine Gefühle in die Produktion einfließen lassen darf, bin ich extrem gespannt darauf, wie es beim Publikum ankommen wird. Welche Filme bald starten? Im Moment bin ich leider nicht up to date.
Ihr/e Lieblingsschauspieler/schauspielerin?
Die Schauspieler, die weltweit bekannt sind und eine Qualität mit ihrem eigenen Style entwickelt haben, sind für mich eine Klasse für sich. Es gibt so viele, die einfach brillant sind . . .
Wer oder was ist unterschätzt?
Das Problem, dass es noch immer kaum Hauptrollen in deutschsprachigen Regionen gibt, die mit People of Color besetzt werden. Generell werden die Hauptrollen in Skripts für hellhäutige Kolleg:innen ausgelegt. Wir unterschätzen dieses Manko grundlegend und sollten ihm in einer konzentrierten Form entgegenwirken. Die internationalen Kollegen sind uns in diesem Punkt weit voraus.
Ein Lieblingsfilm, der ein bisschen peinlich ist?
Filme sind das Werk von talentierten oder weniger talentierten Künstler/rinnen, die gemeinsam ein Ziel verfolgen: einen guten Film zu drehen. Da stellt sich für mich nicht die Frage, ob ein Film peinlich oder nicht peinlich ist. Mal läuft es gut, mal weniger.
Was sammeln Sie?
Materiell gesehen, originale VHS-Kassetten. Geistig, wohl oder übel, meine Erfahrungen.
Ihr Lebensmotto? Oder Lieblingszitat?
Ein Satz, der mir für meinen Beruf den richtigen Zugang vermittelte, ist von Tsunetomo Yamamoto: »Nichts ist so wichtig wie der gegenwärtige Augenblick. Begreift man den gegenwärtigen Augenblick vollkommen, gibt es nichts mehr zu tun und nichts mehr zu erstreben.«
Der beste Platz im Kino?
23 Uhr, der Kinosaal leer und du allein mit einer Coke, mitten im Fokus des Films.
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