11/2007
In diesem Heft
Filmkritik
Leben und Tod von Jesse James, inszeniert als archetypischer Fall aus Politik und Show, in dem die Wurzeln des amerikanischen Wesens aufblitzen. Mit Brad Pitt als paranoidem Jesse und Casey Affleck als tragischem Bob Ford. Ein gewaltiger, oft großartiger Kunstwestern, ambitioniert bis an die Grenzen zum Prätentiösen
Ein auf einer wahren Geschichte beruhender und bis in die deprimierenden Milieuschilderungen akkurat recherchierter Film, der aber weit über seine konkreten Bezüge hinausgeht und Themen von geradezu existenzieller Wucht anschlägt: Hilflosigkeit, Angst und Verantwortung, Leben und Tod, Freundschaft und Verrat
Russell Crowe als obsessiver Cop und Denzel Washington als smarter Gangsterboss liefern sich ein respektvoll-verbissenes Duell. Nach einer wahren Geschichte, aber ganz im Genre des Gangsterfilms, hat Ridley Scott einen sehr aktuellen Film mit kritischem Zeitbild und Sinn für ökonomische und psychologische Zusammenhänge gedreht
Mit der Verfilmung von Zeruya Shalevs gleichnamigem Roman »Liebesleben« ist Maria Schrader ein eindrucksvolles Spielfilmdebüt gelungen, in dem aus dem Sog eines schwelenden Familiengeheimnisses die ebenso rauschhafte wie destruktive Liebe zwischen einem abgeklärten älteren Mann und einer lebenshungrigen jungen Frau entsteht
Eine junges Mädchen mit schriftstellerischen Ambitionen lädt durch falsche Zeugenaussage Schuld auf sich und will dafür ein Leben lang Abbitte leisten. Im ersten Teil gelungene Verfilmung des gleichnamigen Romans von Ian McEwan, dessen zweiter Teil leider sehr schwerfällig geraten ist