Tipps
Seiten
In einer Mischung aus Erzählung und Tanz porträtiert die Regisseurin Icíar Bollaín in »Yuli« den weltbekannten kubanischen Balletttänzer Carlos Acosta. Ein originelles, angenehm geerdetes Biopic, dem gelegentlich allerdings seine innere erzählerische Spannung abhandenkommt.
Schade, dass Tim Burton sich letztlich auf die schöne Oberfläche beschränkt und sein aufregendes Thema psychologisch nicht tiefer auszuloten versteht. Der feministische Kern ist allerdings deutlich herausgearbeitet.
In einer Universität wird zum Klimawandel geforscht, während ein Professor Verhaltensexperimente in der Mensa durchführt und eine Unternehmensberaterin auf eine Evaluation vorbereitet. Max Linz' etwas schablonenhafte Wissenschaftssatire »Weitermachen Sanssouci« überzeugt nur in wenigen Szenen.
Stalinstadt, DDR, im Jahr 1956: Aus Solidarität für die Beteiligten des Ungarn-Aufstands beschließen Abiturienten spontan eine Schweigeminute. Dieser kleine Akt der Solidarität wird von den SED-Funktionären als politischer Widerstand gedeutet und geahndet. Lars Kraume stellt die grundsätzliche Frage nach dem historischen Gewordensein, indem er die frühen DDR-Jahre erzählerisch mit der Vergangenheit der autoritären Väter verschränkt.
Die surreale Entstehungsgeschichte von Luis Buñuels Dokufiktion »Land ohne Brot« konsequent als Animationsfilm inszeniert, der sehr gelungen Weltsicht und Arbeitsweise des spanischen Exzentrikers widerspiegelt.
In diesem erfrischend unkonventionellen deutschen Regiedebüt wird das Porträt eines abgestürzten Starlets gezeichnet, das notgedrungen in sein heimatliches Dorf zurückkehrt: »Back for Good« bietet einen anregend illusionslosen Blick auf weibliche Befindlichkeiten.
Die existenzielle Einsamkeit des Berufskillers: Anton Corbijn lässt George Clooney vor dem Hintergrund einer rauen Abruzzenlandschaft lauter Dinge tun, die ein Mann tun muss. Das Ergebnis ist ein müde-melancholischer Thriller voller Atmosphäre, aber nahezu ohne Inhalt.
Jennifer Lawrence als verführerische russische Spionin und Joel Edgerton als CIA-Agent liefern sich zwischen Budapest und London ein Katz-und-Maus-Spiel. Der Agentenfilm »Red Sparrow« nach dem gleichnamigen Roman fällt vor allem durch sadistische Brutalität und zynischen Sex auf – und durch sonst eigentlich gar nichts.
Zunächst ein leiser Thriller über Ohnmacht, Misstrauen und die soziale Enge einer Kleinstadt, nimmt Asli Özges Film »Auf Einmal« einige überraschende Wendungen und mündet in ein bravouröses, bitterböses Finale.
Rudolf Thome schickt eine Crew zum Guerilla-Filmmaking nach Italien. Das sieht nach einem Low-Budget-Film und verworrenen Drehbuchskizzen aus, doch den Spaß mindern diese Umstände bei »Ins Blaue« wenig.