Mark Tildesley
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In seinem ersten komplett selbst verfassten Drehbuch hat Sam Mendes sich viel vorgenommen. »Empire of Light« erzählt nicht nur von der mentalen Gesundheit seiner Protagonistin und der Magie des Kinos, sondern auch von Rassismus-Erfahrungen, sexueller Ausbeutung im Job und der britischen Gesellschaft unter Margaret Thatcher. Das ist in einzelnen Szenen sehr glaubwürdig und berührend gelungen, bleibt in der Summe aber trotz einer starken Olivia Colman und sehenswerten Bildern von Roger Deakins oft auch ein wenig an der Oberfläche.
In der einzigartigen Landschaft der irischen Árainn Islands erzählt Martin McDonagh eine märchenhafte Fabel von Freundschaft, Verrat und Einsamkeit, vor dem Hintergrund des irischen Bürgerkrieges 1923.
Mit dem Ende von »Spectre« schien der erzählerische Bogen, der sich über die Ägide Daniel Craigs als James Bond spannte, vollendet. Aber Cary Fukunaga versucht, den Mythos in seiner Dämmerung noch einmal neu zu definieren, halb traditionsbewusst, halb ikonoklastisch. Craig vollzieht den Generationenwechsel mit Hingabe und Würde
Anthony Hopkins und Jonathan Pryce als zwei gegensätzliche Päpste, der eine am Ende seiner Amtszeit, der andere am Anfang. Fernando Meirelles entwirft großartige Bilder und Szenen, Anthony McCarten liefert die geistreichen und hochamüsanten Dialoge. Ein großer Spaß
Zehn Jahre nach »There Will Be Blood« haben Paul Thomas Anderson und Daniel Day-Lewis mit »Der seidene Faden« ein weiteres Meisterwerk geschaffen, das allerdings nicht ohne Vicky Krieps denkbar ist. Die 50er-Jahre-Romanze zwischen einem neurotisch-genialen Modeschöpfer und einer selbstbewussten Frau wird zum Beziehungsdrama und sogar zum Thriller. Eine vielschichtige Reflexion über Macht und Liebe – und eine seltene visuelle Pracht
Danny Boyle meint es ernst mit seinem Sequel »T2 Trainspotting«. Nicht als kommerzielles Projekt, um an den Kassenerfolg von 1996 anzuknüpfen, sondern als Anlass, um voll Neugier und Mitgefühl nachzuschauen, wie seine Helden von damals mit dem Verlust von Jugend, Energie und Möglichkeiten fertigwerden
Dass die Geschichte von »Snowden« bekannt ist, heißt nicht, dass sie an Spannung und Dramatik verloren hat. Der aufrechte linke Aufklärer Stone erzählt sie lebendig und ohne die seine Filme sonst oft beschwerende Schlagseite in Richtung Grob-Propaganda
Ron Howard verzettelt sich beim Erzählen von »Im Herzen der See«, der Vorgeschichte zu »Moby Dick«, zuerst in allzu konventionellen dramatischen Strängen, gibt dann aber zugunsten eines beeindruckend in Szene gesetzten Wals alles auf
Ein gestohlener Goya, ein Gedächtnisverlust und die Macht der Hypnose: in Danny Boyles Thriller können die Protagonisten bald nicht mehr zwischen Wahrheit und Suggestion unterscheiden– und wie diese verliert auch der Zuschauer den Überblick
Die Geschichte einer jahrzehntelangen Freundschaft und Liebe erzählt in Momentaufnahmen, die immer am gleichen Tag, dem 15. Juli, gemacht werden