Tipps
Seiten
Mit seiner Verfilmung von Wolfgang Herrndorfs Romanbestseller »Tschick« zapft Fatih Akin den inneren Jugendlichen an und erzählt auf wunderbar altmodische und wahrhaftige Weise von der großen Freiheit eines Abenteuersommers im geklauten Lada durch ostdeutsche Szenerien.
Gus Van Sant hat einen Film für alle gedreht, in dem der unvergleichliche Sean Penn sich in Harvey Milk verwandelt, der nicht mehr Bürger zweiter Klasse sein wollte und deshalb seine Leidenschaft für die Politik entdeckte. »Milk« ist alles auf einmal: eine vielschichtige und penibel recherchierte Lektion in Geschichte, die dem damals wütenden »Kulturkampf« gegen die Schwulen Rechnung trägt, aber auch ein ganz persönliches Plädoyer für eine charismatische Persönlichkeit.
Halla leitet einen Chor, agiert aber insgeheim als Umweltaktivistin, die in ihrer Heimat Island globale Industievorhaben sabotiert. Benedikt Erlingssons neuer Film präsentiert eine starke Frauenfigur: Halla (Halldóra Geirhardsðottir) ist Kriegerin für das Gute, moderne Amazone und Beschützerin der Nachgeborenen. »Gegen den Strom« überzeugt als immer mal surrealer Natur- und Kulturessay ebenso wie als spannender Krimi und Actionfilm.
Die originelle Culture-Clash-RomCom »The Big Sick« erzählt angenehm unaufgeregt vom Kennen- und Liebenlernen eines pakistanisch-stämmigen Comedians und einer amerikanischen Studentin.
Der Film, auf den die Lehrer gewartet haben. Spannend von der ersten bis zur letzten Minute, trifft Kreuzpaintners Adaption von »Krabat« den Ton der Vorlage sehr genau. Preußlers Roman ist nichts für schwache Nerven, und diese Maxime hat sich der Film zu eigen gemacht.
Atmosphärische, wenngleich nicht in allen Details überzeugende Adaption des gleichnamigen Seethaler-Romans mit Bruno Ganz als wundervoller Sigmund Freud.
Was passiert mit der Legende, wenn sie altert? Und was, wenn sie sich in Demenz auflöst? Diese Fragen stellt sich Bill Condon in seinem sympathisch verstörenden Film.
Es hätte schlimmer kommen können, meinte »Slate«: Wenn Judd Apatow, Sofia Coppola oder Tarantino die Adaption des Comic-Klassikers besorgt hätten. Mit Zack Snyder ist es eine respektvolle Übertragung des »Watchmen«-A-Plots geworden: atmosphärische Bilder, elegischer Duktus, gebrochene Charaktere.
Eine belarussische Studentin nimmt die illegalen Geschäfte ihres Vaters wieder auf und schmuggelt Material aus der Sperrzone von Tschernobyl. In Lothar Herzogs eigenwilligem Debüt wird der kontaminierte Wald zwischen Belarus und der Ukraine zum ambivalenten Sehnsuchtsort und Spiegel für gesellschaftliche und persönliche Traumata.
Auf ihrer vierten filmischen Reise nach Japan erkundet Doris Dörrie das Glück der Liebe, die Trauer über den Verlust und die Unmöglichkeit entspannter Familienbeziehungen.