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Mit Stanley Tucci und Colin Firth als schwulem Paar erzählt Harry Macqueens Drama von einer Demenzerkrankung, doch weniger als Kranken- denn als Liebesgeschichte und in Form eines Roadtrips. Unsentimental, wunderbar gespielt und so zurückhaltend wie poetisch in Bilder gesetzt.
Leos Carax ist zurück, mit einem Musical von unendlicher Schönheit und grenzenloser Schwärze. In grandios gefilmten Sequenzen porträtiert er einen Künstler, der alles um sich herum nur zerstören kann. Wer darin ein Selbstporträt Carax' erkennt, irrt sicher nicht. Aber dieser Film ist noch viel mehr, ein Panorama unserer Zeit und unserer Kultur, das die Lüge feiert und mit jedem Bild die reinste Wahrheit sagt.
Kunstvoll verschachtelt und doch schnörkellos erzählt, ist Mia Hansen-Løves Drama über ein Filmemacher-Paar eine wunderbar elegante und subtile Studie über das Verhältnis von Leben und Kunst.
Ein österreichischer Film über die sogenannte Bobo-Szene, die sich als bohémien versteht, aber bourgeois benimmt. In dieser wunderbaren Widersprüchlichkeit erzählt Marie Kreutzer in »Was hat uns bloß so ruiniert« von drei Paaren, die zur selben Zeit Eltern werden und daran ihre Ideale zerschellen sehen.
Mit unaufdringlichem Zeitkolorit erzählt Olivier Assayas von den gesellschaftlichen Umbrüchen seiner Jugend: Ein Lehrstück darüber, wie sich die Vergangenheit im Kino in Gegenwart verwandeln lässt.
Ein hypnotischer, wagemutiger Frauenfilm von Julio Medem, dem baskischen Cine-Philosophen. Krebserkrankung, spanische Ökonomie, Fußball, russische Waisenkinder, Swingerclubs und der Kreislauf von Leben und Tod: All das und noch viel mehr verwebt Medem in »Ma Ma« zu einem Sehnsuchtsfilm und einer Hommage an eine spanische Mutter, die von Penélope Cruz als Heldin zwischen Mythos und Alltag gespielt wird.
Es ist Liebe auf den ersten Blick zwischen Lisa und Giorgi. Ein Fluch sorgt jedoch dafür, dass beide sich verwandeln und nicht mehr erkennen. Aleksandre Koberidzes mit dem Experimentalfilm schwanger gehender Liebesfilm ist eine verträumte Liebeserklärung an die Poesie des Alltags und an das Kino als Traummaschine.
Spannender Politthriller, in dem die Arbeitsprinzipien des deutschen Geheimdienstwesens anhand einer komplexen Fallgeschichte aus der Innensicht veranschaulicht werden. Mit guter Besetzung und routinierter Spannungsdramaturgie ist »Das Ende der Wahrheit«, mit wenigen Abstrichen, ein Beispiel für gelungenes Genre-Kino Made in Germany.
Die schwierige Rückkehr in die Heimat, das Aufbrechen familiärer Konflikte und eine Kindesentführung: Asgar Farhadis in Spanien angesiedelter psychologischer Thriller verknüpft Starkino mit der Beschreibung gesellschaftlicher Verhältnisse.
Mit einem großartigen Schauspielerensemble, schlagfertigen Dialogen und einem feinen Gespür für die Muster des menschlichen Zusammenlebens versetzt Lisa Cholodenko in ihrem Sundance-Hit »The Kids Are All Right« Familienbeziehungen und Geschlechterrollen in Schwingung.