Kritik zu Das magische Haus
Eine Katze auf der Suche nach einem Zuhause stößt in diesem belgischen Animationsfilm auf eine rätselhafte Villa, die von einem Zauberer und vielerlei magisch belebten Wesen bevölkert wird
Geniale Erfindungen sind im magischen Haus versammelt. Edison, die kleine Glühbirne auf zwei Beinen, der Kaugummiautomat Stomp mit den bunten Kugeln im Kopf, fliegende Spielzeuge, rollende Trommeln und Seifenblasenmaschinen. Sie alle werden liebevoll gepflegt und immer wieder aufs Neue repariert vom Zaubermeister Lawrence (Stimme: Dieter Hallervorden), der ihnen das Leben eingehaucht hat. Zu seiner Truppe gehören aber auch noch sprechende Tiere wie der brummige Hase Jack, die Maus Maggie (Karoline Herfurth) und ein Taubenpärchen. Hinzu kommt der Kater Thunder (Matthias Schweighöfer), der sich auf der Suche nach einem neuen Zuhause in das verwunschene Haus rettet. Der Zauberer tritt regelmäßig mit seiner Mannschaft in Kinderkrankenhäusern auf, um die Kinder dort von ihrem traurigen Alltag abzulenken. Der kleine süße Neuzugang Thunder begeistert die Kinder sofort, während der Hase jetzt zurückstecken muss – der Konkurrenzkampf ist eröffnet. Aber viel wichtiger als das Duell der beiden Zankhähne ist, dass der zwielichtige Neffe des Zauberers das Haus hinter dessen Rücken verkaufen will. Als Lawrence für ein paar Tage ins Krankenhaus muss, geben sich die Kaufinteressenten die Klinke in die Hand. Und nun organisiert Thunder den Widerstand. Die Tauben greifen von oben mit Taubenschiss an, die Maus von unten, mit ihrer typischen Schreckstrategie, die sie für rosa gekleidete, dicke hysterische Frauen bereithält.
Wir kennen die Regisseure Ben Stassen und Jeremy Degruson vor allem von ihren beiden liebevollen Sammys Abenteuer-Animationsfilmen. Mit dem Magischen Haus ist ihnen wieder eine ins Detail verliebte Geschichte gelungen, die vor Ideenreichtum sprüht und den 3D-Effekt geschickt einsetzt. Ihre Helden verneigen sich – ob bewusst oder unbewusst – vor allseits bekannten Figuren, die sich ins popkulturelle Gedächtnis eingeschrieben haben. Edison, die Glühbirne, hat schon Daniel Düsentrieb als kleines Helferlein über die Schulter geschaut, der Hase sieht unverkennbar dem aus »Alice im Wunderland« ähnlich und das düstere Haus kennt man aus unzähligen Gruselfilmen. Hier entpuppt es sich jedoch von innen als heimelige Wohnstatt. Die Kamera durchstreift die Räume dynamisch und immer im besten Sinne der 3D-Technik, mal aus der subjektiven Sicht Thunders, oder aber Papierdrachen und andere Gegenstände fliegen uns effektvoll entgegen. Langeweile kommt nie auf, und als Botschaft nehmen die Zuschauer mit nach Hause, dass aus einem zaghaften Fellknäul ein mutiger Kater werden kann, wenn es darum geht, seine Freunde zu retten.
Weder die Botschaft, noch die Story sind wirklich neu, aber so frisch erzählt, dass man ihnen gern dabei zuschaut. Und die Bilder sind so vollgepackt mit überraschenden Details, dass wir nicht wissen, wohin wir schauen sollen.
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