Kritik zu Babygirl

© Constantin Film

Nicole Kidman spielt im dritten Film der niederländischen Autorin und Regisseurin Halina Reijn eine reiche Unternehmerin, die sich nach Unterwerfung sehnt. Klischee-Szenario? Weit entfernt

Bewertung: 4
Leserbewertung
5
5 (Stimmen: 1)

Ist diese Frau nicht einfach perfekt? CEO eines von ihr gegründeten Robotik-Unternehmens, das gerade an die Börse geht, verheiratet mit einem Theaterregisseur, Mutter zweier hübscher Töchter, eine Figur wie eine Reitgerte. Die Accessoires, mit denen sie sich umgibt, schreien »Luxus«: delikate Designerkleider, edle Möbel, gleich zwei Christbäume – im Apartment, im Landhaus –, von unsichtbaren Bediensteten üppig geschmückt. Romy repräsentiert genau das, was uns der neoliberale Postfeminismus der neunziger und nuller Jahre als erstrebenswert und erreichbar präsentiert hat: Glück im Consumer-Modus, Karriere im System. 

Was sich nicht ins System fügt, ist das Begehren: Romy, von Nicole Kidman im vollen Vertrauen auf ihre Regisseurin gespielt, wünscht sich, dass ihr jemand sagt, wo es langgeht. Mit ihrem Mann (Antonio Banderas) kommt sie nicht zum Orgasmus; nach dem geschwisterlichen Akt im Ehebett befriedigt sie sich routiniert über einem Web-Porno, in dem eine sehr junge Frau auf einen »Daddy« abfährt. Das Mädchen, das Romy selbst manchmal mühsam hinter der Business-Fassade verbirgt, wird von einem neuen, auf lässige Art selbstbewussten Praktikanten (Harris Dickinson) getriggert. Es funkt, als Samuel auf der Straße einen frei laufenden Hund mit einem Keks bändigt, und fortan umkreisen die beiden einander. Eine Affäre mit vielen, auch unerotischen Risiken: MeToo-Compliance ist die Säule von Romys Firmenimage, Sex mit Abhängigen passt selbst dann nicht ins Bild, wenn der Angestellte die Hand an der Peitsche hat. 

Peitschen kommen aber gar nicht zum Einsatz. Das unterscheidet den dritten Spielfilm der niederländischen Schauspielerin Halina Reijn von den Markenträgern des Subgenres Erotikdrama, von »9 1/2 Wochen« oder »Fifty Shades of Grey«. Das Milieu, die »Warenästhetik« in »Babygirl« erinnern durchaus an die Vorgänger. Aber die Umkehrung der sozialen Rollen bringt das Szenario zum Schillern. Und wie in ihrem ersten Spielfilm »Instinct«, in dem sich Carice van Houten als Gefängnispsychologin mit einem zertifizierten Sexualstraftäter einlässt, entwickelt die Regisseurin und Autorin Reijn ein interessantes Verfahren, flottierendes, uneingestandenes, unerklärtes, man möchte sagen: nebelhaftes Verlangen zu inszenieren. In beiden Filmen sind die Kameras geradezu hypnotisiert von den nicht mehr jungen Gesichtern der Protagonistinnen – aber weder Close-ups noch Dialoge verraten wirklich, was diese Frauen denken. Falls sie es denn selbst wissen. 

Dass Frauen wilde Sexfantasien haben, auch brutale, die sie niemals ausgelebt sehen wollten, ist kein Geheimnis mehr. Reijn pathologisiert denn auch an keiner Stelle die vergleichsweise milde Sehnsucht ihrer Protagonistin nach Unterwerfung, nach »Dressur«. Womit wir es hier zu tun haben, ist vielmehr das, was Fan-Autorinnen unter dem Stichwort under-negotiated kink als Warnung ausgeben: eine sexuelle Neigung, deren Ausübung der Absprachen und expliziten Konsensualität bedarf. Romy fängt gerade erst an, ihre Möglichkeiten auszuloten – und der Film legt nahe, dass auch Samuel in der Sparte Disziplin, Dominanz, Unterwerfung wenig Erfahrung hat. Die beiden folgen der Eingebung des Augenblicks. Mal ist es der Hund, der ins Bild läuft, mal nötigt er sie, in einer Bar ein Glas Milch zu trinken, mal ist es das Wort babygirl; die Reise geht durch Sitzungsräume, muffige Hotelzimmer, Pool und Club. Erwartungsgemäß führt das alles zu Irritationen und Verletzungen, erst recht, als die Beziehung auffliegt und weitere Beteiligte ins Spiel kommen: Romys Mann und ihre Assistentin, die ausgerechnet für Gendergerechtigkeit zuständig ist. 

Doch am Ende findet Reijns Drehbuch eine sehr kluge Auflösung für das »Drama«. Eine, die sehr schön auch die noch in »Fifty Shades« propagierte Vorstellung aushebelt, romantische Liebe und heißer Sex, die Fantasie und das Leben müssten unbedingt zur Deckung gebracht werden. Wenn Postfeminismus – dann so.

Meinung zum Thema

Kommentare

Wir sind früher gegangen. Ich habe noch nie so einen schlechten Film gesehen!

Genau meine Meinung ... hatte mich sehr auf den Film mit Nicole Kidman gefreut - dass sie sich für einen derartigen Müll hergibt, ist einfach nur enttäuschend.

NICHT EMPFEHLENSWERT

Der Film ist untauglich; und es ist echt eine riesige Geldverschwendung.
Die Problematik der Hauptfigur konnte man 1000 Mal besser umsetzen und darstellen.
Allerdings ist der Praktikant in seiner Rolle hervorragend.
Erinnert an französische Filme…

Sehr langweiliger und unerotischer Film. Einer der schlechtesten Filme die ich in letzter Zeit gesehen habe.

Mal ganz abgesehen davon, dass es im Film um allzu viele Dinge geht und nicht nur um BDSM, pathologisiert er sehr wohl das submissive Verlangen der Protagonistin. Romy bezeichnet in dem Gespräch mit ihrem Mann, in dem sie ihre Beziehung gesteht, ihr Verlangen als "dunkel", was im Kontext eindeutig als Makel/Problem zu verstehen ist. Und - in BDSM Kreisen durchaus umstritten - als von Geburt an in ihr verankert. "Erfrischend" dagegen der junge Samuel, der sinngemäß auf Romys Gewissensbisse antwortet: "Wo ist überhaupt ein Problem dabei?".

Wir haben den Film eine halbe Stunde vor Ende das Kino verlassen. Das war die absolute Geldverschwendung.

Dass sowas es überhaupt ins Kino schafft.

Ich hab noch nie einen größeren Dreck gesehen. Ganz schlimm.

Weder emanzipiert noch erotisch. Die letzte Viertelstunde war gut. Der Rest quälende Langeweile.

Der beste film seit langem, grandios gespielt

Ich habe selten so einen schlechten Film gesehen. Stellenweise wäre ich fast eingeschlafen, dann hatte ich einen Lachflash.
Die Story war nicht rund, Szenen wurden manchmal abgebrochen, Thema völlig verfehlt.
Ich kann es gar nicht beschreiben. Totaler Schrott.

Das war mit Abstand der SCHLECHTESTE Film, den ich jemals in meinem ganzen Leben gesehen habe.
Die erotischen Szenen von Romy und Samuel sind sehr langweilig, und es kommt gar keine Spannung auf. Die Konversationen sind total banal und die Story ist äußerst öde. Bei Romy und Samuel "knistert" es überhaupt nicht. Zudem ist Samuel zum Teil sehr abscheulich, einfach nur ein Mistkerl, der auch noch grausam zu ihr ist. Der schlimmste Satz von ihm ist gewesen (die beiden sitzen im Auto) und Romy und Samuel wollen MAL WIEDER (das wiederholt sich ständig im Film) ihre S/M-Beziehung beenden, weil er bei ihr zu Hause aufgetaucht ist: "Ich suche keine Freundin, also keine wie du, weil du aussiehst, wie eine Mutter und ich stehe nicht auf Mütter." Unzählige Beleidigungen hat Samuel zu Romy gesagt.

Das Lieblingswort von Nicole Kidman ist wohl "inakzeptabel". Ich habe keine Ahnung, wie OFT sie das in "Baby Girl" sagt.

Mittendrin wird sie dann auch noch von ihrer eigenen Sekretärin und Samuel erpresst.

Die Orgasmusszenen waren zum Totlachen, weil Nicole Kidman teilweise wie ein "Hund" gekommen ist.

GEBT EUER GELD BLOß FÜR ETWAS ANDERES AUS, ABER BITTE NICHT FÜR DIESEN ENTSETZLICHEN FILM.

Wenn du bei diesen Szenen lachen musstest, hast du sie vielleicht nicht richtig verstanden?

Du raffst so gar nix oder? Genau dieses Verhalten von ihm ist das, was sie anmacht. Und wie sie kommt, ist ziemlich natürlich und nicht gestellt mit übertriebenem Stöhnen oder Schreien. Ich finde den Film auch nicht sonderlich gut, aber deine Aussagen zeugen davon, dass du es so wirklich gar nicht raffst

Großartiger Film, der (unausgesprochenen) Wahrheit vieler Frauen sicher nahe kommend. Schauspielerisch hervorragend, Hut ab vor Kidman, sie geht an die Grenzen. Sehr empfehlenswert!

Selten so einen schlechten Film gesehen.
Schade um die Zeit.

Schlecht ,nicht empfehlenswert und einfach nur ekelhaft

So ein schlechten Film habe ich schon lange nicht mehr gesehen.
Spart das Geld und geht lieber essen mit euren liebsten.
Hat nicht mal einen Stern verdient!!!

Das war der schlechteste Film, den ich im Kino gesehen habe. Grauenhafte Musik und viel zu nahe und oft "wackelige" Kameraführung, weiß nicht für was das gut sein sollte. Im Nachhinein ärgere ich mich, dass wir nicht früher gegangen sind. Die anderen Leute im Kino waren auch fassungslos WIE schlecht er war.

Als Paar, das selber BDSM lebt, waren wir sehr gespannt. Und sind sehr beeindruckt. Erst einmal vor dem Mut, dem Einsatz und auch dem Talent von Nicole Kidman, aber auch von der zumindest angedeuteten Gefühlswelt, die auf die beiden hereinprasselt. Interessant auch, dass kein einziges BDSM Utensil wie Peitschen, Fesseln oder auch nur Schläge zu sehen war. Trotzdem war das Spiel mit Macht und Ohnmacht, mit Dominanz und Hingabe immer wieder und in einigen Facetten allgegenwärtig. Das Ende war... na ja: versöhnlich.

Stimmt. Der gesamte Film bewegt sich im d/s-Bereich ohne Hinweis auf die üblichen, auch Vanillas vertrauten Spielzeuge ausschließlich auf auf psychologischer Ebene, arbeitet mit Blicken und Gesichtern der Protagonisten

Was war das eigentlich für eine Sch....???? Habe noch nie einen so schlechten Film gesehen. Bin nach 30 Minuten gegangen... Schauspielerisch Katastrophal, Dialoge unnormal schlecht, Keinerlei Handlung... nicht im Ansatz erotisch... wer hat das freigegeben??? Spart euch das Geld

Ganz schlechter Film! Nicht sehenswert

Ich kann den vernichtenden Kritiken nur Zustimmen - die Story ist an den Scharmhaaren herbeigezogen.
In keiner US Firma wäre so eine "Affäre" möglich - und natürlich taucht der Liebhaber auch noch bei der Familie auf. Völlig lächerlich ist die Schlussszene in der die gute Dame dann nach 19 Ehejahren doch noch ihren ersten Höhepunkt hat.

kann mir bitte jemand erklären, wie dieser Film es ins Kino geschafft hat. ich check eif nicht. checkst du?

Schade, dass so eine tolle Schauspielerin, Nicole Kidman, letzte Zeit keine gute Rollen bekommt.

Hatte mir was Anderes vorgestellt. Der Film war kein Thriller sondern lahme Erotik. DAZU Nicole kidman knochendürr und unerotisch. Das Filmende .. Jeder hat auf was Besonderes gewartet. Jeder Kino Besucher hat den Saal recht enttäuscht verlassen

...sucht man unter den Verfassern dieser Kommentare hier verzweifelt. Scheinbar ist alles, was nicht dem Mainstream-Sexlive angehört eklig, schlecht oder langweilig. Wie eingeschränkt können Bitte Horizonte von Menschen sein?!
Der Film ist anders, ja es entspricht nicht alles dem eigenen Gusto, ja es gibt fremdschäm Momente. Aber er ist alles andere als langweilig, da alles andere als Mainstream. Sehr gelungen und mutig. Auch schön nicht nur perfekte Körper und Charaktere zu sehen. Die Botschaft für mich: Mut zur Authentizität haben. Mut haben sich selbst zu entdecken.

Mich wundert, dass hier keiner die anderen, hier inszinierten und überspannten, aber im Leben von zahllosen Frauen existierende Problematik anspricht - Romy verkörpert in Perfektion die leidenschaftliche Liebhaberin und Ehefrau, die perfekte Mutter (Lunchpakete für fast erwachsene Töchter mit Briefchen?), und die erfolgreiche Businessfrau ... alles Rollen, die wir anscheinend so mühelos in unserem Alltag bewältigen sollen. Ein "Fehltritt" - und dann muss man sich auch noch der sexuellen Belästigung im Office aussezten - ein Film, der nicht nur unterdrückte Sexualität und das Spiel mit dem Feuer anspricht, sondern deutlich die patriarchalischen Strukturen anspricht und aufzeigt, wie eigentlich erfolgreiche Frauen funktionieren sollen. Schlau gemacht. Schade, dass das anscheinend nicth warhgenommen wird.

Dem kann ich 100% zustimmen!! Ich fand den Film ganz, ganz große Klasse. Ein absolutes MUSS für Männer, um Frauen besser zu verstehen.

Der Film war echt enttäuschend...Die Kidman sieht verunstaltet aus.Ich habe sie immer als Schauspielerin gemocht,nur jetzt nach alle Eingriffe sieht ihr Gesicht star aus- 0 Sexappeal...so schade ,das sie nicht im Würde ältern kann.Der Praktikant war sehr gut in seine Rolle... Eigentlich mit andere Besetzung wäre der Film vielleicht noch zu retten gewesen....

Ich fand den Film gut gelungen. Wie viele Menschen die in Beziehungen leben und ihre Bedürfnisse nicht darlegen, gibt es unter uns?. Sich zu zeigen, mit all seinen Vorlieben und Gedanken, dazu gehört Mut und ein Partner mit Verständnis und Offenheit. Kommunikation ist absolut wichtig. Das begleitet eine Beziehung und entweder verstellt man sich sein Leben lang oder die Beziehung geht in die Brüche.
Ich finde es natürlich nicht perfekt, wie Romy mit Samuel angebandelt hat, Fremdgehen sagt in einer Beziehung ja alles aus (wenn man das so nicht abgesprochen hat) . Aber sie hat ihren Mann ja versucht ihm irgendwie ihre Bedürfnisse näher zu bringen, was nicht gehört wurde.
So ist es leider verständlich, das Romy sich angezogen fühlt, von einem Mann mit ähnlichen Vorstellungen und der sie in andere Lebensszenen bringt, was sie so anscheinend nicht in ihrer Ehe erleben durfte/konnte. Da überwältigt sie einfach die Lust auf dieses Abenteuer, auf diese Spannung und das jahrelange Verlangen so befriedigt zu werden, wie sie es in ihrer Fantasie auslebt.
So weit weg von der Realität ist das auch nicht. Welche Beziehung ist schon perfekt? Wenn man nicht von Anfang an offen kommuniziert, dann geht schon am Anfang viel verloren. Für mich ist der Film gut gelungen.
Ich finde es großartig, das Nicole Kidman sich so offen zeigt, dass war ne mega Leistung von ihr. Mir hat ihre Darstellung sehr gefallen. Ich empfand das Ende auch richtig gut. Es zeigt, dass die Ehe nicht verloren war, sie haben sich geliebt, nur konnten sie nicht frei kommunizieren. Beide haben es am Ende erkannt, sie lieben sich weiterhin, vielleicht jetzt noch mehr und können ihre Bedürfnisse und Fantasien ausleben. Das ist schon echt wertvoll! Das hat mich am Ende echt "befriedigt", weil ich beide als Paar toll fand, man hat gemerkt er liebt sie sehr und sie liebt ihn auch, war nur gefrustet, weil er ihre Sehnsüchte nicht erkannt hat (was nicht klappen kann, wenn man nicht kommuniziert oder wenn man am Anfang einer Beziehung nicht offen mit seiner Sexualität umgeht und den anderen dabei mitnimmt). Außerdem sind beide sehr attraktiv und ziehen sich sicherlich rein körperlich doch schon sehr an, auf dieser Basis ist absolut ganz viel möglich. Und das hat es ja auch!

Also von mir gibt es daher ein eindeutig positives Feedback!

Viele sollten sich mal reflektieren und in sich spüren, ich denke das da draußen viele Menschen leben, die Ähnlichkeiten in diesen Film erkennen würden, wenn sie ehrlich wären.

Abgesehen davon daß der gesamte Film einfach Scheisse und billig war, ist es Nicole Kidman die mich teilweise oft getriggert hat... Ich finde sie im Grunde ganz ok als Schauspielerin... Aber wenn ich ganz ehrlich zu mir bin möchte ich keine alte faltige Dame in einem Erotik/Thriller sehen.. in jedem anderen Film ok aber nicht in einem von Erotik angehauchtem Film, ich möchte mich in den Film einfühlen können "mitfiebern" aber sobald ich Ihr Gesicht sah war es aus. Ich wiederhole... Grundsätzlich hat es nichts mit Nicole Kidman zu tun und es ist meine persönliche Meinung, es gibt so viele wirklich sehr gut aussehende reife Frauen deren Gesicht geeigneter gewesen wären als Nicoles. Samuel war gut in seiner Rolle. Der gesamte Film allerdings wirkte wirklich wie eine Billigproduktion ohne viel Gedanken, Tiefe oder Sinn... 1 Std 50 min Verschwendete Lebenszeit leider...

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