E-Mail an... Anna Brüggemann
© Berlinale 2014
Anna Brüggemann, 33, ist Autorin und Schauspielerin. Mit ihrem Bruder Dietrich hat sie die Drehbücher zu Neun Szenen, Renn, wenn du kannst, 3 Zimmer/Küche/Bad und Kreuzweg geschrieben. Letzteres gewann einen Silbernen Bären in Berlin
Ihr erster Film?
101 Dalmatiner, auf Englisch in einem südafrikanischen Kino. Meine Erinnerung teilt sich in drei Teile: Cruella De Vil, vor der ich wahnsinnig Angst hatte, der Rücken meiner Mutter, an den ich mich presste, und außerdem meine Verwirrung, warum alle außer mir den Film offensichtlich lustig fanden.
Welchen Film schauen Sie immer wieder?
Es gab eine Zeit in meinem Leben, in der ich mir mindestens einmal die Woche die BBC-Verfilmung von Pride and Prejudice angeschaut habe. Eigentlich musste ich für’s Abi lernen. Im Englisch-Leistungskurs sollten wir in der Abiturprüfung dann das erste Kapitel von "Pride and Prejudice" übersetzen. Ich sage ja, lernen ist überbewertet.
Welche Fernsehserie verfolgen Sie gerade?
Sherlock, auch von der BBC.
Welcher Film hat Sie zuletzt beeindruckt?
Take This Waltz von Sarah Polley. Ein leiser Abgesang auf eine schöne Liebe. Beim Schauen war er mir manchmal etwas zu manieriert, aber unterm Strich blieb mir der Film über Monate im Gedächtnis.
Auf welchen Film freuen Sie sich?
Auf Boyhood von Richard Linklater. Den hab ich zwar schon bei der Berlinale gesehen, aber ich freue mich seitdem darauf, ihn noch mal mit meinem Mann zusammen anzuschauen.
Wer oder was ist unterschätzt?
Es gibt in Deutschland viele gute Schauspieler, denen nicht immer der richtige Rahmen geboten wird. Prominentestes Beispiel ist Christoph Waltz. Ein anderes Francis Fulton Smith. Gibt jahrelang den biederen Dr. Kleist und haut einen in Die Spiegel-Affäre einfach um.
Ein Lieblingsfilm, der ein bisschen peinlich ist?
Wenn ich über Mamma Mia! von Phyllida Lloyd in Begeisterung gerate, ernte ich ofpeinlich berührte Blicke. Aber nein! Der Film ist toll! Eine Mutter-Tochter-Geschichte, die berührt, und eine unterhaltsame Garde von Schauspielern in den besten Jahren, die sich mit Verve in die Gesangs- und Tanzeinlagen werfen.
Ihr Lebensmotto? Oder Lieblingszitat?
Demut und Kompromisslosigkeit. Wenn das geht.
Der beste Platz im Kino?
Mitte, Mitte! Man bekommt keine Halsstarre und ist trotzdem rundum vom Film umgeben.
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