Frank Arnold

Filmkritiken von Frank Arnold

Als ein Waisenjunge in Nepal Zeuge einer nächtlichen Wilderei wird, bei der die Tigermutter erschossen wird, gelingt es ihm, ihr Junges aus seinem Käfig zu befreien, Auftakt zu einer langen Wanderung, um es vor dem Wilderer in Sicherheit zu bringen und eine neue Heimat zu finden. Kindgerechter Film mit eindrucksvollen Naturaufnahmen.
In vier Fällen erzählt der Film von Menschen, die sich angesichts der Flüchtlingskrise engagieren, aber an einem bestimmten Punkt damit überfordert sind und problematische Entscheidungen treffen. Der Film legt Wert auf ambivalente Figuren, wo leicht Karikaturen hätten entstehen können.
Der mittlerweile vierte Filme über den »Creeper«, ein Monster, das alle 23 Jahre für 23 Tage auftaucht, um sich von Menschenfleisch zu ernähren, folgt trotz neuem Personal hinter der Kamera den bewährten Mustern, ohne dabei wirklich neue Akzente zu setzen oder die Dichte des Originals zu erreichen.
Bei einem Stopp an einer Tankstelle verschwindet die Ehefrau des Immobilienentwicklers Will spurlos. Wurde sie Opfer eines Mörders, geht es um eine Erpressung oder sonst etwas? Thriller, der nach einem vielversprechenden Auftakt nicht mehr zu bieten hat als den Zuschauer verwirrende Ablenkungsmanöver und Gerard Butler in einer weiteren Actionrolle.
Dokumentarfilm über Ulrich und Erika Gregor, die sich über drei Jahrzehnte mit dem Kino Arsenal und dem »Internationalen Forum des Jungen Films« um die Filmkultur in Berlin und Deutschland verdient machten. Ein fast ganz auf die beiden fokussierter Film, der Lebensgeschichte und Filmgeschichte aufs Schönste miteinander verschränkt.
Dokumentarfilm über die dänische Band Lukas Graham und ihren charismatischen Sänger Lukas Forchhammer, der mit seinen persönlichen Texten seine Zuhörer berührt. Über sieben Jahre verfolgt der Film ihren kometenhaften Aufstieg.
Nach dem Tod seiner Frau macht sich ein Mann auf die 1 300-Kilometer-Reise vom äußersten Norden Großbritanniens nach Land's End an der Südwestspitze, ausschließlich mit Regionalbussen, die er als Rentner kostenlos benutzen kann. Trotz komischer Momente weniger ein Feelgoodmovie als eine dank Timothy Spall in der Hauptrolle berührende Geschichte.
Das zweite Spin-off der »Ich – einfach unverbesserlich«-Animationsfilmreihe ist ein actionbetonter Animationsfilm, der mit Tempo, witzigen Figuren, Detailreichtum und Siebziger-Jahre-Flair punktet.
1978 wird der dreizehnjährige Finn in einer amerikanischen Kleinstadt das fünfte Opfer eines Entführers. Doch die Stimmen der vor ihm entführten Jungs geben im Mut, es mit dem Serienmörder aufzunehmen. Thriller mit übernatürlichen Momenten, der alles Exploitative vermeidet, Gewalt als Teil des Alltags zeigt und dabei mit bemerkenswerten Darstellerleistungen aufwartet.
Nach einer wahren Geschichte erzählt der Film von einem japanischen Soldaten, der bis 1974 auf einer philippinischen Insel im Kriegszustand verharrt, weil er nicht glauben mag, dass der Zweite Weltkrieg längst zu Ende ist. Was als verhalten erzählte Studie in Verblendung beginnt, gerät an seine Grenzen, wenn beim zweimaligen Akt des Tötens von Zivilisten die Distanz in Gleichgültigkeit umschlägt.

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Meldung
Es hat inzwischen Tradition, das alljährliche Filmgespräch, wenige Tage vor Beginn der Berlinale, zu dem die Berliner Akademie der Künste an den Pariser Platz einlädt. Thema ist dabei der gegenwärtige Zustand des deutschen Films.