Dietmar Kanthak

Filmkritiken von Dietmar Kanthak

Tetsuya Nakashimas Studie über Schuld und Sühne frühreifer Raskolnikows ist ein düsteres Filmgedicht. Die stilisierte Filmsprache kontrastiert effektvoll mit den unerhörten Begebenheiten
Selten sind Geschichten von »street kids« so intensiv erzählt worden. Die Regisseurin überlässt den Jugendlichen die Bühne, tritt nahezu vollkommen hinter sie zurück
Die Geschichte über eine Jugendgang in der taiwanesischen Hauptstadt Taipeh verbindet auf perfekte Weise Actiondrama mit Ästhetik und Gangstergenre mit Gefühl: »Monga – Gangs of Taipeh«
David Sieveking erzählt seine Dokumentation über das weltweite Unternehmen »Transzendentale Meditation« in der Ichform: »David Wants to Fly« ist ebenso unterhaltsam wie entlarvend
Ein starkes Debüt: Lancelot von Nasos Irakdrama »Waffenstillstand« konzentriert sich auf die Folgen des Krieges für die Menschen. Das intensiv spielende Ensemble lässt keine Wünsche offen
Der Norweger Erik Poppe erzählt in »Troubled Water« mit der Wucht einer klassischen Tragödie und mit der Kunst eines raffinierten Komponisten die Geschichte vom Tod eines Kindes – und von den Folgen
Der Plot ist dünn und vorhersehbar. Doch allein Denzel Washingtons physische Präsenz und seine Fähigkeit, Spiritualität darzustellen, verhelfen dem Endzeitthriller »The Book of Eli« der Brüder Hughes zum Erfolg
Günter Wallraff schminkt sich schwarz, setzt eine Perücke auf und beweist, dass Fremdenfeindlichkeit in Deutschland zum Alltag gehört. Doch seine Erkenntnissiege sind leicht errungen
Ludwig und Glaser erzählen eine Geschichte aus dem Fußballmilieu, die Komödie, Kammerspiel und Hooliganstudie zugleich ist und wegen des starken Ensembles funktioniert: »66/67«
Robert Schwentkes übersinnliche Lovestory »Die Frau des Zeitreisenden« begegnet dem Unglaublichen mit Understatement. Starke Darsteller nehmen die zentralen Themen Liebe, Vergänglichkeit und Tod mit großer Intensität an