Alexandra Seitz

Filmkritiken von Alexandra Seitz

Die Hilfsbereitschaft von vier gutsituierten Mittdreißigern stößt an ihre Grenzen, als der vor Putins Schergen nach Wien gerettete frühere Freund Frau und Kind mitbringt. Bald stehen die eigenen Befindlichkeiten im Zentrum, sehen Selbstbilder sich erschüttert, hat man den Mund zu voll genommen. Ein Film über subjektive Orientierungslosigkeit in politisch harten Zeiten; auch so etwas wie eine Tragikomödie, mit bitterer Schlagseite
Seicht dahinplätschernde Liebeskomödie um zwei eingefleischte Singles, die lernen müssen, die Angst vor den Risiken der Liebe zu verlieren
Die bewährte Mischung aus Geblödel und Drama, die Ed Herzogs Verfilmungen der Provinzkrimis von Rita Falk auszeichnet, ist auch beim siebenten Mal nicht langweilig
Der talentierte Mr. Odenkirk erweitert sein Repertoire in diesem Action-Kracher alter Schule um eine überraschende Figur. Ein goldrichtiger Wiedereinstieg ins Kino
Klug durchdachter und sehr spannender Kammerspiel-Science-Fiction, in dem sich die Besatzung eines Raumschiffs unterwegs zum Mars mit einem moralischen Dilemma konfrontiert sieht, als ein blinder Passagier an Bord gefunden wird
Hausschwein Gunda und ihr ungefähres Dutzend Ferkel sind die Anker dieser in elegantem Schwarz-Weiß gefilmten Expedition ins Tierreich. Kossakovsky bringt uns dessen Bewohner auf nüchterne, doch neugierig-empathische Weise nahe, dabei hilft das Vertrauen seiner Protagonisten. Danach sieht das Fleisch auf dem Teller anders aus
Now
Dass Greta Thunberg nicht allein ist, zeigt dieser wichtige und informationsreiche Film, in dem die jungen Protagonist*innen zahlreicher weiterer klimaaktivistischer Bündnisse und Projekte zu Wort kommen und ihre Arbeit vorstellen. Über den etwas irrationalen Schnitt und die nervig optimistische Musik gilt es allerdings hinwegzusehen/hören
Herausragender Essayfilm, dessen Blick sich durch fremde Augen in eine bekannte Welt richtet. In zentralen Rollen: Stolze Moskowiter Straßenköter sowie deren mythische Urahnin und erster Hund im All, Laika. An der Peripherie: Der Mensch als Mad Scientist. Der Auftrag: Kritik an der Hybris
Ein abgeklärter Fernsehjournalist bekommt es mit Konkurrenz von ganz oben zu tun, als er sich in eine angehende Nonne verliebt. In seinem dritten Film erfindet Jan Schomburg das Genre RomCom zwar nicht neu, fügt ihm aber eine zwischen philosophisch und kreuzalbern changierende Rarität hinzu, die länger nachhallt als zunächst vermutet
Ein überbordendes Farb- und Formfeuerwerk, aus dem sich eine nicht minder prallvolle, in Mythen, Legenden und Märchen wurzelnde Erzählung schält. Sie handelt – vermittelt von Helden, Prinzessinnen und Drachen – vom Ursprung, von der ganzheitlichen Ordnung und von den Gefahren, die ihr drohen. »Sohn der weißen Stute« ist ein wiederentdecktes ungarisches Animationsjuwel aus den 1980ern